Guten Morgen!
Ich habe einen Kaffee, einen Laptop und Zeit. Also stelle ich mich mal kurz vor:
Für die, die mich noch nicht kennen: ich bin Retrowurst, manchmal auch Retrowurst1974.
Wie kommt man zu so einem Namen? Nun, ein Schulfreund schrieb mir mal eine Email - er ist Grafiker und hatte einige Posterentwürfe mit Figuren aus Retrogames gemacht und mich gefragt "Hast Du Interesse an sowas, Du bist do auch so'ne Retrowurst". Dazu muss man sagen, damals war für ihn alles und jeder eine Wurst, vorzugsweise eine Mortadella mit Gesicht.
Der Name blieb irgendwie bei mir hängen. Naja, und dann nahm das seinen Lauf. Ich hatte mich mit dem Nick mal in irgendeinem Forum angemeldet. Und in noch einem, und noch einem... irgendwann hatte ich eine Emailadresse mit dem Namen und als ich von der HomeCon einen Mitgliedsausweis mit diesem Namen bekam, war es in Stein gemeißelt
Radio Paralax war mir schon lange ein Begriff, und auf der GamesCom habe ich dann auch mal ein paar von euch persönlich kennenlernen dürfen. Die Musikauswahl ist nicht immer meins - mich interessieren immer die Livesendungen viel mehr. Was Manuel und Robert da machen, ist immer sehr sehenswert.
Wieder zu mir: ich bin Jahrgang 1974 und komme aus Darmstadt, lebe derzeit aber in Rödermark, das liegt quasi zwischen Darmstadt und Frankfurt.
Mein Retrohobby war eigentlich nie eins. In den 90ern war ich lange damit beschäftigt, mit sündhaft teurer CMD-Hardware und Software von Leuten wie Wolfgang Grimm, GEOS zu einem Monster aufzurüsten und mir einzureden, mein C64 kann immer noch mit den aktuellen Rechnern mithalten. Dies gipfelte in einem kompletten C64-Tower mit SCPU, RAM-Erweiterung, Festplatte, Modem und so weiter.
Auch meine ersten Schritte im Internet hatte ich noch mit dem C64 gemacht. Zunächst viel gechattet im guten alten BTX (Friede seiner Asche!) und dann waren Freunde von mir bereit, mir einen Shellzugang auf ihrem Server zur Verfügung zu stellen, auf dem ich via NovaTerm 9.6 und LYNX-Browser im Internet surfte. Zwar ohne Grafik, aber die brauchte ich auch nicht, wollte ich doch nur C64-Games herunterladen.
Den C64 habe ich nie aufgegeben. Atari ST und Amiga 500 kamen und gingen, der C64 blieb. Irgendwann bekam ich meinen ersten Mac aus einer Firmenauflösung und bin bis heute bei diesem System geblieben. Das war 1997 und damals musste man noch besonders viel Mitleid mit Mac-Usern haben. Aber es hatte mich gepackt und bis heute bin ich ein bisschen stolz darauf, dass der Windows-Kelch im Privatbereich komplett an mir vorüber gegangen ist
Warum ist mein Retrohobby eigentlich keines? Ganz einfach. Ich bin nicht aus Nostalgie irgendwann zurückgekehrt, sondern ich war nie wirklich "weg" davon. Mein Sega Game Gear von 1992 steht immer noch hier und ca. 1999 entdeckte ich Ebay (Damals noch alando.de) und es gab haufenweise Spiele für alte Systeme für damals wirklich noch schmale Taler. So wurde ich dann irgendwann zum Sammler von C64-Originalen.
Vor einigen Jahren entschloss ich mich dann, meine C64 Originale bis auf einige Stücke zu verkaufen und nur die Cartridges zu behalten. Von dem Geld habe ich meine Bandbreite vergrössert und viele Systeme und Spiele angeschafft, die mich schon immer interessiert hatten.
Mittlerweile habe ich auch nach all den Jahren endlich einen "Maschinenraum", wo ich diesem Hobby angemessen nachgehen kann. Dieser ist aber recht klein und darum gilt für mich bei der Sammelei folgendes Regelwerk...
1.) Wenn es keinen Spass macht, fliegt es raus.
Dies gilt vor allem für Software. Bei Konsolen oder Computern ist es ab und zu so, dass mich die eine oder andere optische Besonderheit reizt oder das Gerät ein anderes besonderes Merkmal hat, das es mich behalten lässt. Aber für Spiele gilt: wenn es mich langweilt, verkaufe oder verschenke ich es wieder. Ich habe nicht die Ambition z.B. sagen zu können "Hey, ich habe alle Spiele, die je in PAL-Norm auf dem Master System erschienen sind". Den Platz habe ich nicht, und ich wüsste auch nicht, wofür das gut sein sollte.
2.) Jedes Exemplar nur einmal.
Wir haben keinen Keller, ich kann also gar kein Ersatzteilreservoir aufbauen, selbst wenn ich wollte. Und meine Frau würde mich erschiessen.
3.) Es muss vorzeigbar sein.
Das war Grundbedingung meiner Frau. Sie will nicht das Gefühl haben, einen Wertstoffhof zu betreten, wenn sie in das Zimmer kommt. Und das tut sie, denn der Kleiderschrank steht hier auch noch drin. Aber damit war ich sofort einverstanden, weil ich bin ja schon so einer, der sich auch einfach mal mit einem Bier in sein Zimmer setzt, Radio Paralax an macht und sich über die ganzen tollen Sachen freut, die hier im Regal stehen. Und wenn das ordentlich aussieht, macht das noch mehr Spass
4.) Keine defekten Geräte.
Das macht mich wahnsinnig. Es reicht schon, wenn irgendwas "nicht richtig" funktioniert, wie z.B. derzeit meine Dreamcast, wo der Laser fertig ist. Oder der C16, für den ich dringend einen TED brauche.
Damit kann man leben, oder?
In den vergangenen Monaten hatte ich das eine oder andere Mal das Gefühl, mit dem Hobby an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Ich habe nicht mehr allzu viele Dinge auf meiner Liste, die ich noch unbedingt haben will und stellte fest, dass mir die Kommunikation und Interaktion durch das Hobby immer wichtiger wurden, besonders in Form von Retro-Veranstaltungen. Da ich aber nicht überall hin fahren kann und auch nicht ständig Lust auf die Ochsentour (aussuchen, abbauen, einpacken, wegfahren, aufbauen, abbauen, wieder auspacken) habe, suche ich gerade nach neuen Wegen des Austauschs. Einer davon ist meine Mitgliedschaft in diesem Forum, ein anderer ist YouTube.
Achtung, jetzt kommt die Schleichwerbung!
Da mir meine Lebensumstände es derzeit erlauben, mich mehr als sonst mit meinem Hobby zu beschäftigen, habe ich begonnen, nahezu täglich Gameplayvideos auf YouTube hochzuladen.
Es geht mir da um drei Dinge:
Zunächst einmal wollte ich möglichst viele Spiele anspielen, die hier stehen, ohne dass ich sie so richtig kenne. Erfolg: mässig. Bisher habe ich mehr Spiele aufgezeichnet, die ich schon kenne und mag
Dann möchte ich mich ein wenig in die Videobearbeitung reinschaffen.
Erfolg: ansteigend. Mit den Plänen steigen die Ambitionen und die Ansprüche an einen selbst. Es wird besser. Ich bin in dem Stadium angekommen, wo ich über die Anschaffung von Zubehör nachdenke. Bisher stelle ich einfach mein iPhone auf ein Stativ und filme los - das geht, kann aber ja so nicht bleiben
Aber am wichtigsten ist mir die Kommunikation und der Austausch, und das ist ein durchschlagender Erfolg. Auf YouTube gibt es eine lebendige Szene, es wird diskutiert und kommentiert. Und selbst ich mit meiner Handvoll Abonnenten bin da schon mittendrin, das macht mir großen Spass.
Wer sich das mal antun möchte, findet meinen Kanal hier:
youtube.com/user/Retrowurst1974
Ich hoffe, ich habe hier jetzt nicht gegen irgendwelche Forumsregeln verstossen, ich habe einfach mal drauflos geschrieben...
Viele Grüsse
Alex
Ich habe einen Kaffee, einen Laptop und Zeit. Also stelle ich mich mal kurz vor:
Für die, die mich noch nicht kennen: ich bin Retrowurst, manchmal auch Retrowurst1974.
Wie kommt man zu so einem Namen? Nun, ein Schulfreund schrieb mir mal eine Email - er ist Grafiker und hatte einige Posterentwürfe mit Figuren aus Retrogames gemacht und mich gefragt "Hast Du Interesse an sowas, Du bist do auch so'ne Retrowurst". Dazu muss man sagen, damals war für ihn alles und jeder eine Wurst, vorzugsweise eine Mortadella mit Gesicht.
Der Name blieb irgendwie bei mir hängen. Naja, und dann nahm das seinen Lauf. Ich hatte mich mit dem Nick mal in irgendeinem Forum angemeldet. Und in noch einem, und noch einem... irgendwann hatte ich eine Emailadresse mit dem Namen und als ich von der HomeCon einen Mitgliedsausweis mit diesem Namen bekam, war es in Stein gemeißelt
Radio Paralax war mir schon lange ein Begriff, und auf der GamesCom habe ich dann auch mal ein paar von euch persönlich kennenlernen dürfen. Die Musikauswahl ist nicht immer meins - mich interessieren immer die Livesendungen viel mehr. Was Manuel und Robert da machen, ist immer sehr sehenswert.
Wieder zu mir: ich bin Jahrgang 1974 und komme aus Darmstadt, lebe derzeit aber in Rödermark, das liegt quasi zwischen Darmstadt und Frankfurt.
Mein Retrohobby war eigentlich nie eins. In den 90ern war ich lange damit beschäftigt, mit sündhaft teurer CMD-Hardware und Software von Leuten wie Wolfgang Grimm, GEOS zu einem Monster aufzurüsten und mir einzureden, mein C64 kann immer noch mit den aktuellen Rechnern mithalten. Dies gipfelte in einem kompletten C64-Tower mit SCPU, RAM-Erweiterung, Festplatte, Modem und so weiter.
Auch meine ersten Schritte im Internet hatte ich noch mit dem C64 gemacht. Zunächst viel gechattet im guten alten BTX (Friede seiner Asche!) und dann waren Freunde von mir bereit, mir einen Shellzugang auf ihrem Server zur Verfügung zu stellen, auf dem ich via NovaTerm 9.6 und LYNX-Browser im Internet surfte. Zwar ohne Grafik, aber die brauchte ich auch nicht, wollte ich doch nur C64-Games herunterladen.
Den C64 habe ich nie aufgegeben. Atari ST und Amiga 500 kamen und gingen, der C64 blieb. Irgendwann bekam ich meinen ersten Mac aus einer Firmenauflösung und bin bis heute bei diesem System geblieben. Das war 1997 und damals musste man noch besonders viel Mitleid mit Mac-Usern haben. Aber es hatte mich gepackt und bis heute bin ich ein bisschen stolz darauf, dass der Windows-Kelch im Privatbereich komplett an mir vorüber gegangen ist
Warum ist mein Retrohobby eigentlich keines? Ganz einfach. Ich bin nicht aus Nostalgie irgendwann zurückgekehrt, sondern ich war nie wirklich "weg" davon. Mein Sega Game Gear von 1992 steht immer noch hier und ca. 1999 entdeckte ich Ebay (Damals noch alando.de) und es gab haufenweise Spiele für alte Systeme für damals wirklich noch schmale Taler. So wurde ich dann irgendwann zum Sammler von C64-Originalen.
Vor einigen Jahren entschloss ich mich dann, meine C64 Originale bis auf einige Stücke zu verkaufen und nur die Cartridges zu behalten. Von dem Geld habe ich meine Bandbreite vergrössert und viele Systeme und Spiele angeschafft, die mich schon immer interessiert hatten.
Mittlerweile habe ich auch nach all den Jahren endlich einen "Maschinenraum", wo ich diesem Hobby angemessen nachgehen kann. Dieser ist aber recht klein und darum gilt für mich bei der Sammelei folgendes Regelwerk...
1.) Wenn es keinen Spass macht, fliegt es raus.
Dies gilt vor allem für Software. Bei Konsolen oder Computern ist es ab und zu so, dass mich die eine oder andere optische Besonderheit reizt oder das Gerät ein anderes besonderes Merkmal hat, das es mich behalten lässt. Aber für Spiele gilt: wenn es mich langweilt, verkaufe oder verschenke ich es wieder. Ich habe nicht die Ambition z.B. sagen zu können "Hey, ich habe alle Spiele, die je in PAL-Norm auf dem Master System erschienen sind". Den Platz habe ich nicht, und ich wüsste auch nicht, wofür das gut sein sollte.
2.) Jedes Exemplar nur einmal.
Wir haben keinen Keller, ich kann also gar kein Ersatzteilreservoir aufbauen, selbst wenn ich wollte. Und meine Frau würde mich erschiessen.
3.) Es muss vorzeigbar sein.
Das war Grundbedingung meiner Frau. Sie will nicht das Gefühl haben, einen Wertstoffhof zu betreten, wenn sie in das Zimmer kommt. Und das tut sie, denn der Kleiderschrank steht hier auch noch drin. Aber damit war ich sofort einverstanden, weil ich bin ja schon so einer, der sich auch einfach mal mit einem Bier in sein Zimmer setzt, Radio Paralax an macht und sich über die ganzen tollen Sachen freut, die hier im Regal stehen. Und wenn das ordentlich aussieht, macht das noch mehr Spass
4.) Keine defekten Geräte.
Das macht mich wahnsinnig. Es reicht schon, wenn irgendwas "nicht richtig" funktioniert, wie z.B. derzeit meine Dreamcast, wo der Laser fertig ist. Oder der C16, für den ich dringend einen TED brauche.
Damit kann man leben, oder?
In den vergangenen Monaten hatte ich das eine oder andere Mal das Gefühl, mit dem Hobby an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Ich habe nicht mehr allzu viele Dinge auf meiner Liste, die ich noch unbedingt haben will und stellte fest, dass mir die Kommunikation und Interaktion durch das Hobby immer wichtiger wurden, besonders in Form von Retro-Veranstaltungen. Da ich aber nicht überall hin fahren kann und auch nicht ständig Lust auf die Ochsentour (aussuchen, abbauen, einpacken, wegfahren, aufbauen, abbauen, wieder auspacken) habe, suche ich gerade nach neuen Wegen des Austauschs. Einer davon ist meine Mitgliedschaft in diesem Forum, ein anderer ist YouTube.
Achtung, jetzt kommt die Schleichwerbung!
Da mir meine Lebensumstände es derzeit erlauben, mich mehr als sonst mit meinem Hobby zu beschäftigen, habe ich begonnen, nahezu täglich Gameplayvideos auf YouTube hochzuladen.
Es geht mir da um drei Dinge:
Zunächst einmal wollte ich möglichst viele Spiele anspielen, die hier stehen, ohne dass ich sie so richtig kenne. Erfolg: mässig. Bisher habe ich mehr Spiele aufgezeichnet, die ich schon kenne und mag
Dann möchte ich mich ein wenig in die Videobearbeitung reinschaffen.
Erfolg: ansteigend. Mit den Plänen steigen die Ambitionen und die Ansprüche an einen selbst. Es wird besser. Ich bin in dem Stadium angekommen, wo ich über die Anschaffung von Zubehör nachdenke. Bisher stelle ich einfach mein iPhone auf ein Stativ und filme los - das geht, kann aber ja so nicht bleiben
Aber am wichtigsten ist mir die Kommunikation und der Austausch, und das ist ein durchschlagender Erfolg. Auf YouTube gibt es eine lebendige Szene, es wird diskutiert und kommentiert. Und selbst ich mit meiner Handvoll Abonnenten bin da schon mittendrin, das macht mir großen Spass.
Wer sich das mal antun möchte, findet meinen Kanal hier:
youtube.com/user/Retrowurst1974
Ich hoffe, ich habe hier jetzt nicht gegen irgendwelche Forumsregeln verstossen, ich habe einfach mal drauflos geschrieben...
Viele Grüsse
Alex
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